Uff. Was hatte ich die letzten Jahre teilweise für einen Spaß bei der Arbeit. Allein schon dieses ganze Backstage-Rumgehampel mit Leuten, die unbedingt irgendwelche ‘Stars’ sehen wollten und uns fast die Bude eingerannt haben, Menschen, die sich gegenseitig gebissen haben, nur um eine Autogrammkarte von irgendwem zu ergattern (gerade erst am letzten Sonntag erlebt), Möchtegern-Managements, die exorbitante Anforderungen an die zu buchenden Hotels stellen, obwohl die Band an sich dann völlig anspruchslos, nett und umgänglich ist. Dann waren da Konzerte in Treppenhäusern, großen Parks, auf Flugplätzen, in Einkaufsstraßen, Landesgartenschauen, alten Lagerhallen, auf Marktplätzen, vor Hafenbecken und an vielen weiteren Orten. Wie viele abertausende Teenies habe ich erlebt, die sich für Bro’sis, Befour, B3, Befour 4, die No Angels und wie sie alle hießen die Seele aus dem Leib gekreischt haben? Ich weiß es nicht. Eindeutig zu viele. Und überhaupt: Was war das für eine schöne Entwicklung, weg von all diesem Vollplayback-Retorten-Kruppzeugs ohne Hirn und Verstand hin zu handgemachter Live-Musik immer namhafterer deutschsprachiger Acts wie Kim Frank, Sasha, Reamonn, Wir sind Helden, Juli, Christina Stürmer undundund. Klar, alles nicht mein Geschmack und von wirklich ernsthafter Musik immer noch meilenweit entfernt. Aber immerhin ein wunderbar stetiges Wachstum, das ebenso ein immer reiferes Publikum zu ziehen schien und unterm Strich einfach soviel mehr Spaß gemacht hat. Und nun, auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung, ist es erstmal vorbei für mich.
Jawoll, ich schmeiß die Brocken hin. Oder muss die Brocken hinschmeißen? Oder auch nicht? Mal schauen, wie es weiter geht. Mit Konzert-Organisationen für das Radio ist es zumindest erstmal vorbei. Jedenfalls scheint es mir, nach all dieser langen Zeit, endlich gelungen zu sein, einen festen Job zu ergattern. Nun muss ich mich nicht mehr auf freiberuflicher Basis durchschlagen, immer mit der Frage im Hinterkopf, womit ich denn nächsten Monat meinen Unterhalt verdiene. Nein, endlich ein richtiger Job, mit allem drum und dran. Gut, die Tinte auf dem Vertrag ist zwar noch nicht trocken – bzw. genau genommen noch gar nicht aufgebracht, aber ich bin jetzt einfach mal guter Dinge. Dem Event-Bereich bleibe ich aber in jedem Fall treu.
Doch genug geunkt. Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach ja: Zur Feier des Tages habe ich mir gestern den Spaß gemacht, meine Kreditkarte einmal so richitg ordentlich zu belasten um mir einen neuen Rechner zu gönnen. Unglaublich, aber ich scheine im letzten Monat wirklich genug Geld dafür verdient zu haben. Jetzt muss es nur noch überwiesen werden 😉 Im Gegensatz zum Antigames-Richard habe ich mich entschlossen, da nicht erst eine lang anhaltende User-Mitmach-Aktion draus zu stricken, sondern hab die Kohle direkt in einer Kurzschlusshandlung in genau die Hardware investiert, die mir vom Preis-Leistungsverhältnis am meisten zugesagt hat… oder die mich einfach so irgendwie angesprochen hat. Wofür ich zwei RAM-Riegel der GeIL Black Dragon-Serie brauche, auf denen kupferne gehörnte Drachenköpfe prangen, deren Augen von roten LEDs beleuchtet werden? Keine Ahnung. Sieht aber einfach cool aus und hat ordentlich Leistung unter der Haube. Gut, zu sehen wird von den Dingern in meinem schicken weißen Enermax-Gehäuse eh nichts sein. Macht aber auch nix. Ich weiß ja, dass sie da sind. Außerdem kauf ich sie ja nicht der Gimmicks wegen. Als Grundstein des neuen Systems wird das Gehäuse mit einem soliden K9N4 SLI-F-Mainboard von MSI gefüllt. Auf dem AM2-Sockel werkelt künftig ein AMD Athlon64 X2 EE 4600+ mit zwei Prozessorkernen. Noch lieber hätte ich ja gerne das etwas stärkere 5200+-Pendant gehabt; das war aber leider grad ausverkauft. Um zumindest aktuelle Titel in ordentlicher Auflösung spielen zu können, darf eine halbwegs potente Grafikkarte nicht fehlen. Entschieden habe ich mich für eine Asus EN8600GT SILENT/HTDP mit satten 512 MB Texturspeicher, die auf einem der beiden PCI-Express-Steckplätze Platz nimmt. Befeuert wird das alles von einem 500 Watt-Netzteil aus dem Hause Chieftec. Last not least hab ich mir für 3,90 noch einen simplen Gehäuselüfter zusätzlich gegönnt. Man weiß ja nie.
Gekrönt wird all das von der extrem chiquen wie ungewöhnlichen Tastatur/Maus-Kombi Logitech Cordless Desktop Wave. Bei dieser sind sämtliche Tasten in einer ergonomischen Wellenform angeordnet, wodurch die mittleren und äußeren Tasten höher herausragen als der Rest. Im Ergebnis sollen die von den Fingern zurückzulegenden Wege dadurch deutlich verkürzt werden. Zusätzlich sind sämtlich Tasten in einem Winkel von 5° zu einem U gebogen. Abgerundet wird das Angebot durch eine weiche, fest integrierte Handballenauflage. Die beigelegte Wireless-Lasermouse ist sicherlich ganz nett, zum Zocken werde ich aber trotzdem lieber weiterhin auf meine kabelgebundene MX 510 vertrauen. Bestellt hab ich die Welle schon vor 3 Wochen. Bloß leider scheint sich der Auslieferungstermin seitens Logitech noch ein wenig zu verzögern.
So, und um das System gleich zu Beginn mal so richtig auszureizen – und um möglichst wenig der Atmosphäre des Shooters zu verpassen – habe ich das Spielen von Bioshock so lange ausgesetzt, bis die neuen Bauteile zusammen mit meinen alten Laufwerken vermählt sind und der Rechner neu aufgesetzt wurde. Jesses, ich freu mir jetzt schon ein Loch in den Bauch. Bislang konnte ich ja nichtmal Counterstrike: Source auf allen Details und höchster Auflösung spielen. Und das will schon was heißen. Immerhin ist das Game jetzt auch schon über 3 Jahre alt. Damit mir die Warterei auf den neuen Rechner nicht zu langweilig wird, kann ich mir die Zeit ja erstmal mit Shadowgrounds oder The Moment of Silence vertreiben. Die liegen gerade praktischerweise der aktuellen Gamestar bei (was auch schon wieder der einzige Kaufgrund ist) und scheinen beide nicht von schlechten Eltern zu sein. Mein patentierter 5-Minuten-Schnelltest™ hat bislang jedenfalls folgendes ergeben: Shadowgrounds will sowas wie Doom 3 in Draufsicht sein und dürfte die Veteranen unter uns angenehm an seelige Alien Breed-Zeiten auf dem Amiga erinnern. Die Grafik macht mit ihren Schattenspielen jedenfalls einen sehr netten Eindruck. Lediglich die schlechten hölzernen Dialoge wirken direkt von Beginn an eher nervig. The Moment of Silence hingegen besticht durch geradezu ausgezeichnete Sprecher (allen voran die deutsche Stimme von Bruce Willis) und weiß bereits durch seine sehr cineastische Einführung zu fesseln. Der Soundtrack tut sein übriges, um eine wirklich spannende Atmosphäre aufkeimen zu lassen. Da es Adventure-typisch erstmal eher ruhig zugeht, kann ich zu den Rätseln noch nicht viel sagen. Die 5,90 Euro für die 2 Games samt farbigem Stapel Papier dran sind aber mit Sicherheit gut angelegt.
Zum Computer nur eins: Neid! 😉
Ich werde ja im Oktober erstmal für neun Monate nach England gehen, und sich davor einen neuen Desktop-PC anzulegen, halte ich zwar für reizvoll, aber auch für reichlich sinnfrei. Wenn ich aber Anfang Juni wieder hier ankomme, und das meißele ich hiermit in Stein, wird auch ein neuer PC gekauft. Es MUSS dann einfach sein. Jessas, bei mir ruckelt ja inzwischen sogar schon ein Spiel wie “Jack Keane”. Isch werd bekloppt.
Zur Gamestar ein paar ernste Worte: Die ist toll. Und gerade die aktuelle Ausgabe ist sogar großartig. Und ich lasse generell auf einen Großteil der Redaktion, der Tests, der Previews, der sonstigen Rubriken und der DVD nichts kommen. Rein gar nichts. Das einzige PC-Magazin, das wirklich monatlich sein Geld wert ist und dessen Besatzung zum Großteil derart sympathisch herkommt, dass man am liebsten mal mit ihr im Biergarten klönen würde. Also langsam, bei den ganzen bösen Worten auf antigames und sonstwo, muss ich doch echt mal überlegen, bei mir eine monatliche GS-Kritik einzuführen, um ein wenig dagegen zu halten. Ach so: “The Moment of Silence” ist fantastisch, großartig, hochkarätig und hat nur leider zwei bis drei nahezu (ohne Lösungshilfe) unlösbare Rätsel. Und auf “Shadowgrounds” freue ich mich wie Otze. Wollte mir das sogar schon im Laden kaufen, gut dass ich’s nicht gemacht habe.
Tja, und sonst? Glückwunsch zum wahrscheinlich neuen Job.
Und wenn du dann an “Bioshock” spielst, dann erzähl mir bitte nichts von diesem fantastischen, bahnbrechenden Moment im zweiten Drittel des Spiels, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Das steht ja schon in der GS, und ich kann schon jetzt nicht mehr abwarten zu sehen was sich dahinter verbirgt. Muss ich aber wie gesagt noch fast ein Jahr lang. Also: Mach den Hype nicht noch kräftiger. 😉 View all comments by Knurrunkulus
Mein Mainboard hat noch einen 939 Sockel und ich habe gerade gestern für diesen auslaufenden Sockel noch schnell einen AMD Dual Core, als X2 bestellt. Ein 4200 . Der sollte locker 1,5 bis 2 Jahre ausreichen (72,00 EUR sind OK in meinen Augen).
Ich drücke dir die Daumen das der Aktiv-Lüfter auf dem Mainboard in 2-3 Jahren dir keine Schwierigkeiten macht. Die Dinger können u.U. sehr laut werden. Das nervt dann. Vor allem verstehe ich es nicht das die Hersteller nicht komplett auf passiv gekühlte Lüfter umsteigen.
Den Gehäuse Lüfter würde ich an deiner Stelle gegen einen 120mm austauschen. Die sind einfach leiser ;).
Aber mal zu dir: Was machst du von Beruf genau? Bühnentechnik oder wie? View all comments by suicide
Bin ziemlich zuversichtlich, dass Du von dem Athlon noch lange Zeit was haben wirst. Im Grunde bin ich sogar traurig, meinem treuen alten Athlon XP 2500 einfach so den RÜcken zu kehren. Er hat mir stets exzellente Dienste geleistet und arbeitet nach wie vor sehr zuverlässig. Eigentlich braucht man immer noch nichts viel stärkeres. Naja, trotzdem muss er bald gehen. Was den Gehäuse-Lüfter angeht, lasse ich mich mal überraschen. Mein bisheriges Mainboard war auch immer passiv gekühlt. Wenn der Gehäuse-Lüfter zu laut ist, ists wenigstens nicht so schlimm – bei dem Preis 😉
Was ich beruflich mache? Eigentlich hab ich nach meiner Fotografenlehre Kommunikationswissenschaft studiert. Durch mein Praktikum bin ich dann aber komplett in den viel spannenderen Event-Bereich gerutscht und hab da die letzten Jahre als Werksstudent und freier Mitarbeiter bei Radio NRW Konzerte und ähnliches mit durchgeführt, organisiert und geplant. Und nun gehts bald zu einer Agentur in den konzeptionellen Bereich.
@Knurrunkulus: zum Glück sind Geschmäcker nunmal…nunja: Geschmackssache 😉 In meinen Augen taugen die meisten Computermagazine leider nur als kurzweilig unterhaltsame Verpackung von Budgetspielen. Egal, wie nett die jeweilige Belegschaft auch sein mag – davon möchte ich das auch überhaupt nicht abhängig machen. Wenn ich gute Artikel zur Videospielkultur lesen möchte, suche ich mir Blogs oder lese die GEE oder die Gameface. Oder, wenn die Übersetzung nicht so mies wäre, die deutsche Edge.
Ich drück Dir übrigens jetzt schonmal die Daumen für Deinen London-Aufenthalt: Auf dass hinterher überhaupt noch genug Geld für einen neuen Rechner übrig bleibt 🙂 View all comments by Christian
Muss mir mal einen Job suchen, um meinen PC mal aufzurüsten. Ich liebe meinen Athlon XP 2000 und die uralte Radeon 9500 Pro zwar sehr, aber viel aktuelles kann man damit nicht zocken.
GameStar ist ein Heft, das ich seit 10 Jahren lese. Mal mit mehr, mal mit weniger Begeisterung. Momentan ist es – abgesehen vom Wertungssystem – wieder ein ziemlich lesenswertes Heft. Außerdem haben sie Christian “Gott” Schmidt.
Shadowgrounds hatte ich mir damals sogar gekauft und läuft selbst auf meinem Rechner ordentlich. Das Game ist aber verdammt schwer (na ja, wegen der spärlichen Savepoints), weswegen ich in einer mittleren Mission hänge (auch weil auf meinem System dort irgendwann derbste Ruckler anfangen, weil wohl irgendwie der RAM voll ist, k.A. – muss mal den neuesten Patch drüberknallen).
The Moment of Silent ist sehr nett, die Wegfindung ist aber aus der Hölle! An manchen Stellen könnte es auch lebendiger sein. View all comments by HomiSite
@homisite: Vollends Zustimmung zu Christian Schmidt, meiner Meinung nach die Kompetenz in Person. Und seine Ideen für die Heft- und Videoartikel sind einfach immer unglaublich gut und liebenswert. Ich finde aber, dass auch Redakteure wie Fabian Siegismund und Michael Graf in letzter Zeit enorm was dazugelernt haben. und auch Gunnar Lott habe ich seit so ca. einem halben Jahr erst so richtig schätzen gelernt.
@christian: Es geht ja bei weitem nicht nur darum, dass ich da fast alle sympathisch finde. Dass als einzigen Kaufgrund für ein PC-Magazin zu nennen, das wäre ja irgendwie auch wenig überzeugend. Aber ich finde die GS einfach perfekt, so wie sie ist. Die Videoreportagen werden so professionell gemacht wie sonst in keinem anderen Magazin das ich kenne, in den Artikeln ist man stets um einen guten “Flow” bemüht und mit den Wertungen gehe ich auch meist konform. Und zudem, und das kann man dem Magazin nicht hoch genug anrechnen, kriegen sie oft bessere Unterhaltung zustande als offizielle so genannte Entertainment-Magazine. View all comments by Knurrunkulus
Einspruch. Aber wie gesagt: Das ist Geschmackssache und jedermanns eigenes Ding. Für mich taugt die GS nur bedingt. View all comments by Christian