Heavy Rain – The Casting

Quantic Dreams Website

Von Quantic Dreams, den Schöpfern von Fahrenheit, kommt eine wirklich beeindruckende Echtzeit-Demo für die PS3. Diese zeigt nicht nur das künftig Machbare, sondern demonstriert vor allem in eindrucksvoller Weise, wie künftig Emotionen in Spielen in Szene gesetzt werden könnten.


Wie gesagt: könnte! Denn irgendwie steht es zu bezweifeln, dass die neue Hardwarepower tatsächlich für derlei Möglichkeiten genutzt wird. Bisher hat es eher den Anschein, als würde man die zusätzliche Rechenleistung für lediglich noch bessere Grafik und noch mehr Gegnermassen und Effekte einsetzen wollen, als in ein lebendiges und glaubwürdiges Gesamtbild.

Außerdem: Ist für die Vermittlung von Gefühlen, für die Darstellung anrühriger Situationen wirklich eine Next-Gen-Grafik nötig. Ich glaube eher, dass Spiele-Entwickler dabei lediglich immer wieder auf der Suche nach Ausreden sind, um sich nicht auch noch zusätzlich mit diesem Aspekt beschäftigen zu müssen. Dabei zeigt doch vor allem Square-Enix mit seinen Final Fantasy-Epen immer wieder, wie gut es schon seit langem möglich ist, den Spieler emotional anzusprechen, ihn mitfühlen und auch mitleiden zu lassen und ihm somit ein deutlich intensiveres Spielgefühl zu vermitteln. Wer erinnert sich etwa nicht an den Tod von Aeris in Final Fantasy VII? Nachdem man so viele Stunden mit seinen Charakteren verbracht und mit ihnen alle möglichen Abenteuer durchlebt hat, wird einem plötzlich eine der liebgewonnenen Hauptfiguren entrissen. Allein das wühlt schon genug auf. Die zugehörige Cut-Scene in rendergrafik mag damals zwar auch State-of-the-Art gewesen sein, war grafisch allerdings trotzdem noch sehr stilisiert und fernab von den heutigen Möglichkeiten. Und doch ging einem ein Spielerlebniss selten so nah ans Herz, so sehr durch Mark und Bein wie in diesen knapp 2 Minuten.


Also, liebe Spieleentwickler: schiebt nicht immer alles bloß auf die Technik ab, sondern fangt endlich an, gute Geschichten zu erzählen! Und erzählt sie so, dass eine emotionale Bindung zwischen Spieler und Spielfigur entsteht, dann sehen wir auch gerne über technische Mängel und die Tatsache hinweg, dass die gebotene Grafik eben nicht über allerneueste Effekte, Shader und weißdergeierwas verfügt.

Womit wir wieder bei Quantic Dreams und Fahrenheit wären. Denn auch hier war die Grafik nicht wirklich berauschend, dafür wurde durch die Story eine unglaúblich dichte Atmosphäre erzeugt, auch wenn es erzählerisch nach hinten hin vielleicht ein wenig zu abstrus wurde.

2 Comment

  1. imYemeth says:

    Das wird noch verstärkt kommen, und vermutlich mehr als uns lieb ist. (behaupte ich jetzt einfach mal) View all comments by imYemeth

  2. […] mitzufühlen, uns mit ihnen zu freuen, aber auch mit ihnen zu leiden. Was wäre allein die Sequenz um den Tod von Aeris im siebten Final Fantasy ohne seine musikalische Untermalung? Oder dieser Moment im Ballsaal, wenn […] View all comments by end of level boss » Blog Archive

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