°Oo Weltuntergang oO°

Das Spiegel-Verlagshaus. Irgendwo da hinten

So langsam fange ich an zu glauben, dass eher die Hölle gefriert, als dass sich das Wetter draußen nochmal beruhigt. Als ich heute morgen um 4h meine Freundin zum Düsseldorfer Flughafen – mit Reiseziel Barcelona – gebracht habe, war es schon alles andere als ein Vergnügen, auf der Autobahn zu fahren. Starke Seitenwinde und Viel Wasser von oben. Und jedesmal wenn man schräg hinter einen LKW kam war Sicht aufgrund der starken Gischt praktisch nicht mehr gegeben.
Aber im Vergleich dazu, was seitdem den restlichen Tag an Wassermassen gegen unsere Fenster gepeitscht ist, war das heute morgen noch der reinste Kindergarten. Nur gut, dass der Flugbetrieb da noch einwandfrei lief. Mittlerweile soll ja schon die ein oder andere Lufthansa-Maschine am Boden geblieben sein.


Von der Bahn mal ganz zu schweigen. Wann hat es das eigentlich das letzte Mal gegeben, dass die Bahn deutschlandweit ihren Fernverkehr komplett eingestellt hat? Gab es sowas überhaupt schon einmal? (Kriegszeiten zählen nicht – und selbst da sind ja immer noch irgendwo Züge gerollt). In NRW wurde sogar der gesamte Betrieb eingestellt. S-Bahnen, Regionalzüge, alles bleibt stehen. Momentan rollen die letzten noch auf den Strecken verbliebenen Bahnen in den nächsten Bahnhof ein.

Gut, böse Zungen könnten jetzt Fragen, ob die Bahn überhaupt schonmal richtig gearbeitet hat. 😉

Was die Informationspolitik angeht, sieht es dann tatsächlich genau so bescheiden aus, wie man es von der Bundesbahn erwartet: praktisch kaum vorhanden. Unter www.bahn.de informiert lediglich ein kleines Banner oben rechts über den aktuellen Zustand. Probleme im Betrieb gibts laut der Website offenbar nur in Bayern und Rheinland-Pfalz. Da sagt mir die Berichterstattung im Radio aber ganz was anderes.

Gut, ich muss heute zum Glück nicht Zug fahren. Aber selbst den geplanten kurzen Abstecher bei meinen Eltern hab ich vorhin direkt mal gestrichen. Bei dem Wetter kriegt mich nichts vor die Tür. Und irgendwie trau ich mich grad nichtmal das Küchenfenster auch nur für einen Spalt breit zu öffnen, aus Angst es könnte mir um die Ohren fliegen. Bleibt die Küche halt erstmal weiter miefig vom Mittagessen.

Beim Blick aus dem Küchenfenster auf den Garagenhof stelle ich übrigens fest: Es gibt keinen Garagenhof mehr! Nur noch einen einzigen riesigen Teich. Vom Boden ist – zumindest von hier oben – nichts mehr zu sehen.

Ist also jetzt das baldige Ende nah? Wird die Welt doch so zugrunde gehen, wie uns The Day after Tomorrow gezeigt hat? Wie es uns Al Gore in seiner Vortragsreihe als unbequeme Wahrheit geschildert hat? Oder lag er vielleicht sogar noch falsch und seine Prognosen waren viel zu vorsichtig?

Fest steht: Bei solchen Wetterkapriolen, wie wir sie in letzter Zeit erleben durften – hat eigentlich irgendwer in Deutschland dieses Jahr den Winter gesehen? Und will vielleicht noch irgendwer behaupten, 15 Grad Celsius durchschnittlich im Dezember und Januar wären normal? – müßte doch eigentlich so manchem mal restlos jedem das Licht aufgehen, dass die derzeitigen Umweltauflagen für Industrie, Kraftverkehr etc. bei weitem nicht ausreichend sind, um eine Klimakatastrophe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einfach mal eben so abzuwenden. Klar, ich verzichte jetzt hier mal bewußt auf die wissenschaftliche Untermauerung, aber was solls, wofür gibts das Internet?


Vergesst die ganzen Asteroiden-Warnungen, von wegen in 100 Jahren könnte die Erde von einem großen Brocken getroffen werden und so.
In 100 Jahren versinkt so ein großer Brocken einfach im Weltmeer, wenn sich nicht langsam mal grundlegend was an unserem Umgang mit der Umwelt ändert. Und die restlich verbliebenen Erdbewohner rotten sich dann auf einer Tropeninsel am Nordpol zusammen.
So siehts doch aus.

P.S.: So sahs übrigens heute morgen um halb neun in Barcelona aus – keine Spur von einem Unwetter.

Barcelona

Also ist doch alles gut? Kein Grund zur Panik, ich bin bloß paranoid….