Ich sollte professionelles Orakel werden. Wenn dann so dumm sprechen ich bloß nicht müßte. Zu anstrengend das sein auf Dauer. Egal. Gerade eben wurde es offiziell: Leipzig ist out, Köln ist in. Köln is the new Leipzig, sozusagen. BIU-Vorstand Olaf Wolters verkündete vor wenigen Minuten während der Pressekonferenz in Berlin zur „Zukunft der deutschen Branchenmesse für interaktive Unterhaltungssoftware” die Abkehr der Branche von der allseits geliebten Games Convention und die Hinwendung zur neu zu schaffenden Branchenmesse GAMESCom im beschaulichen Köln. Als Begründung liefert Wolters, wie bereits vermutet, unter anderem das größere Einzugsgebiet im Raum NRW, sowie das attraktivere Umfeld. Parallel dazu ließ die Messe Köln verlauten, die GAMESCom fortan jährlich im September durchführen zu wollen. Der Name der neuen Veranstaltung ist halbwegs clever gewählt, kann man so zumindest nach wie vor das etablierte Kürzel “GC” auch auf die neue Messe anwenden. Fraglich bleibt nun, wie es mit der Games Convention selbst weitergehen soll. Die Initiative zur neuen Standortsuche ging ja zunächst vom BIU aus, in dem allerdings “nur” die 12 größten Publisher vereint sind. Auf der Games Convention präsentierten sich ja zuletzt wohl insgesamt beinahe 400 Aussteller aller Sparten. Die Marktkraft der Großen ist aber nun offenbar wieder einmal alles entscheidend.
Die Rechte am Namen Games Convention verbleiben, ebenfalls wie erwartet, weiterhin bei der Messe Leipzig, die wohl sogar schon einen Termin für das nächste Jahr angesetzt hat: Mit dem 09.-13. September 2009 würde man dann vermutlich in direkte Konkurrenz zur GAMESCom treten. Abzuwarten bleibt jetzt aber erstmal, wie die kleineren Aussteller sich entscheiden. Vermutlich werden die aber auch alle mit nach Köln abwandern. Denkbar wäre aber auch, die GC Family zusammen mit der GC Developers Conference weiterhin als eigenständige Messe zu veranstalten. Zwar im deutlich kleineren Rahmen, aber gerade der Family-Bereich dürfte in den nächsten Jahren noch deutliches Wachstumspotential besitzen und zu einem ganz zentralen Thema im Spielebereich werden. Einen Versuch wäre es zumindest alle Male wert.
*seufz*
Wenn beide paralel stattfinden ist eins klar: Beide werden nur halb so gut sein. Denn die Aussteller werden wohl kaum das Budget verdoppeln. View all comments by Gilly
Jup, sehe ich auch so. View all comments by Christian
zu deiner idee mit der gc family: wenn die von der messe leipzig als “notnagel” auf- und ausgebaut wurde, wette ich mit dir, findet sich bestimmt auch eine stadt, der das in einem viel besseren rahmen präsentieren könnte. das risiko scheuen und dann die reifen früchte ernten. wie mit der gc.
naja ich war seit jahren nicht mehr bei der gc (falsche zielgruppe), aber was da abging ist imho unter aller sau klassisches beispiel für kölner klüngel (meiner subjektiven meinung nach). View all comments by cmi
Offiziell: GamesCom in Köln…
Nun ist es also offiziell, die Games Convention fimiert künftig unter dem Namen GamesCom und zieht nach Köln. Die Marke Games Convention wollte der BIU nicht übernehmen, da die Rechte zu teuer sind.
Von dem Standort in Köln erhofft man sich, dass d… View all comments by onlinepatriot
Ich glaube, dass auch der Family Bereich mit nach Köln wandern wird. Wenn man sich anschaut, wer alles Mitglied im BIU ist, dürfte da nicht mehr viel für Leipzig bleiben und für die paar Publisher, die nicht im BIU sind, dürfte es auch völlig unattraktiv sein, weiterhin nach Leipzig zu fahren, die werden meiner Meinung nach auch nach Köln fahren.
Die Marke Games Convention hätte ich lieber für gutes Geld verkauft, den ich fürchte nun bleibt die Messe Leipzig auf einem prestigeträchtigen Namen sitzen, der ihnen aber im Endeffekt nichts mehr bringt, aber es steht ja noch eine Pressekonferenz von Leipzig zu dem Thema aus.
Der neue Name hat ja auch die Abkürzung GC und ich glaub, der wird sich auch schnell durchsetzen. View all comments by jooonas
[…] Feedreader gesehen, hätte ich mir die vielen Worte sparen können und einfach auf d-frag und end of level boss verlinken können. Ist trotzdem schön zu sehen, dass d-frag trotz aller schlechter Nachrichten […] View all comments by You say „Goodbye“ and I say „Hello“. at Grind That Authority
Für mich ist es näher. Alles andere kann ich nicht beurteilen. Also für mich: Gute Entscheidung. View all comments by suicide
Wird dann 2009 auch wohl endlich mal die erste GC, zu der ich auch kann. Von daher find ichs super. Ist natürlich trotzdem schade für die eigentlichen Macher und Initiatoren, unabhängig vom Standort.
Der offiziellen Pressemitteilung der GC bzw. der Messegesellschaft trieft die Enttäuschung ja nicht umsonst aus jeder Pore. View all comments by Christian
Hm. Das macht dann die Vierfäuste zu sowas wie Hofberichterstattern. View all comments by grobi
@cmi:
Nun, wenn EA Köln da sein Gewicht in die Waage gelegt hat, kann man da sicherlich von ein wenig Klüngelei spreichen.
Aber wenigstens wars nicht illegal: http://de.wikipedia.org/wiki/Hellmut_Trienekens
Wäre die Messe dank großer Industrieinteressen nach Frankfurt oder Hamburg oder sonstwohin gegangen, läge auch ein Fall von “Klüngel” vor, aber geschimpft wird natürlich immer erst, wenn der Name Köln im Spiel ist. Unterm Strich läuft so aber das Business, egal obs da um Nokia oder Spielemessen geht. Stark hinkender Vergleich, okay, aber grundsätzlich: don’t hate the player, hate the game.
Sorry für die Haarespalterei, aber im Rheinland kann Klüngel durchaus auch positive Ansätze haben. Kommt halt auch immer drauf an, wen man fragt. Und ob Gesetze bzw moralische Grenzen übertreten werden. 😉
Ich selbst seh’ das Thema relativ entspannt. Nach Leipzig wäre ich nicht nochmal gefahren. Einmal im Jahr 2005 hat mir gereicht. Ich trete erstens so langsam aus der Zielgruppe aus und dann sind da noch Geld Zeitaufwand. Ausserdem wars echt voll und laut. Das war nicht so entspannend.
2009 wird ‘ne Gamesmesse quasi bei mir um die Ecke stattfinden, da kann man durchaus mal hingehen. Siehe meinen vorherigen Kommentar.
Übrigens gibt’s in Leipzig künftig auch noch andere Messen, die nur den Nerd nicht interessieren. View all comments by grobi
Und man muss Köln wirklich einmal positiv zugute halten, dass die Stadt sich wirklich engagiert um die Gamesbranche kümmert. Das fängt bei der FH Köln an, setzt sich beim persönlichen Einsatz des Oberbürgermeisters fort und findet ungeachtet dessen hinter den Kulissen seine Fortsetzung auf lokalpolitischer Ebene, in Arbeitskreisen und sogar auf Bankenebene. Man merkt deutlich, dass die Stadt darum bemüht ist, sich ein Image als spielefreundlicher Ort aufzubauen. Klar, da stehen ganz eindeutig wirtschaftliche Interessen dahinter, aber ich glaube trotzdem, dass es momentan in Deutschland wenig vergleichbares gibt. Von daher ist der Standort für die GC wirklich nicht so schlecht gewählt. Nur dieses Hickhack hinter den Kulissen ist schade. View all comments by Christian
[…] Auch wenn Leipzig seinen Sprössling verständlicherweise nur ungern ziehen lässt: Köln ist als neuer Standort eine gute Wahl. Schließlich hat EA es dann nicht mehr so weit kümmert sich die Stadt seit Jahren engagiert um die Branche. »Das fängt bei der FH Köln an, setzt sich beim persönlichen Einsatz des Oberbürgermeisters fort und findet ungeachtet dessen hinter den Kulissen seine Fortsetzung auf lokalpolitischer Ebene, in Arbeitskreisen und sogar auf Bankenebene. Man merkt deutlich, dass die Stadt darum bemüht ist, sich ein Image als spielefreundlicher Ort aufzubauen.«, so Christian aka endoflevelboss. […] View all comments by EA PLAY » GAMESCom